Bahnorama

Der Turm

66,72 m hoch ist der Turm aus Holz. Mit Hilfe eines 400 t Krans und 15 Arbeitern wurden 4 vor Ort aus vorgefertigten Elementen zusammengebaute Schüsse hochgehoben, nacheinander auf den Sockel aus Stahl gesetzt und miteinander verbunden. 135 t wiegt die gesamte Konstruktion. Der Turm misst am Boden 8x7 m und verjüngt sich nach oben auf 20x20cm. 160 m3 Brettschichtholz der Fichte wurden hier verbaut. 2 Panoramalifte werden auf eine Plattform in 40 Meter Höhe fahren. Das ist der höchste begehbare Holzturm Europas. Er ermöglicht einmal aus der Position von oben, einen Blick auf das neu entstehende, 109ha große Stadtviertel rund um den Hauptbahnhof zu werfen. Hier befinden wir uns auf der „Jagd nach Stadt“. Dabei sind Assoziationen mit einem Jägerhochstand durchaus erwünscht.

 

Die Halle

Das Ausstellungsgebäude, ein schlichter 2-geschossiger Holzbau, zeichnet sich durch seine signalhafte Farbgebung von der Umgebung ab. Auf einem leicht erhöhten Sockel steht das Bahnorama über dem Platz. Über eine Rampe erreicht man das transparente Sockelgeschoß und betritt durch eine Drehtüre Foyer und Cafe. In die Ausstellung im 1.Stock führt eine großzügige Treppe, welche sich nach oben hin leicht verjüngt. Der stark überhöhte und tageslichtdurchflutet Raum gibt die Richtung vor. Nächtens wird dieser Raum mit künstlichem Licht gefüllt und strahlt nach außen hin ab. Der Raum der Ausstellung ist eine neutrale Box und über eine gläserne Brücke mit dem Turm verbunden. 

 

Im März 2008 wurde das Projekt von einer Fachjury im Rahmen eines geladenen Wettbewerbs unter 13 jungen Wiener Architekturbüros „YOVA“ einstimmig mit dem ersten Preis prämiert. Das Projekt wurde in vielfacher Hinsicht als herausragend beurteilt: Die funktionale Trennung in Ausstellungsgebäude und Aussichtsturm überzeugte als einfache und selbstverständliche Lösung. Die Jury sah die Anforderung, hier ein temporäres Zeichen im Stadtbild zu setzen, neben dem funktionalen, architektonischen Konzept auch in der Wahl des Materials Holz effizient und gelungen umgesetzt. Realisierung Bahnorama Im Zuge der Realisierung wurde der Bauplatz des Ausstellungsgebäudes an den Anfang der Fußgängerzone Favoritenstraße verlegt und das Raumprogramm verkleinert. 

Fotos: Rupert Steiner